Verein / Downloads

Der Verein



Vereinsgeschichte

 

Gründung und frühre Jahre
 

Gründungstag war der 22. August 1886. Die Motive waren damals mit Sicherheit vaterländischer Natur, nach dem Sieg über die Franzosen im Krieg 1870/71 und der nachfolgenden Reichsgründung durch Bismark.
Erster Vorsitzender (damals noch Präsident) war Philipp Schuhmacher. Ihm folgte schon ein Jahr später Christian Beiser I. (1887 - 1904). 1892 erfolgte die Eintragung in das Vereinsregister und der Erwerb eines ca. 200m2 großen Grundstücks von J. W. Türk an der oberen Hohl für die Herrichtung eines Turnplatzes. Laut Protokoll vom 17. Mai 1896 fanden damals die Turnstunden sonntags vormittags von 10.00 - 12.00 Uhr und mittwochs abends von 21.00 - 22.00 Uhr statt. Turnen war bis um die Jahrhundertwende reine Männersache.
Der erste große Höhepunkt in der noch jungen Vereinsgeschichte war am 12. Juni 1905 die Fahnenweihe. Vorsitzender zur Zeit der Fahnenweihe war Wilhelm Schneckelberg (1904 - 1910), der auch lange Jahre in Wolfsheim als Lehrer wirkte.
Der 1. Weltkrieg bedeutete für den Verein einen erheblichen Rückschlag. Sieben junge Turner verloren ihr Leben. Dennoch folgte eine schnelle Erholung, auch dank des damaligen Vorsitzenden Jean Eberle, der gleichzeitig 1. Gauvertreter des Rhein-Nahe-Gaues war. 1926 wurde dann vom TSV Wolfsheim ein Bezirksturnfest unter Beteiligung von 18 Vereinen ausgerichtet. In den späten 20er Jahren gab es im, damals noch TV-Wolfsheim, die erste Damenriege. Da gleichzeitig auch die Ballsportarten immer populärer wurden, kam es zur Gründung einer Handballmannschaft.


Neugründung und Wiederaufbau
 
Im 2. Weltkrieg kam das Vereinsleben fast vollständig zum Erliegen, doch schon 1946 erfolgte die Neugründung des Vereins, jetzt als Turn- und Sportverein (TSV). Die Alliierten hatten nach dem Krieg das Turnen zunächst verboten, weil sie davon ausgingen, dass das Turnen seine frühere deutschnationale Prägung noch nicht verloren hatte.
Der TSV reagierte flexibel mit der Gründung der ersten Fußballmannschaft. Doch schon kurz nachdem das Turnen wieder erlaubt wurde, war es wieder eine Säule im TSV, aus dem dann 1947 auch eine Theatergruppe hervorging.
Die beiden großen Ereignisse in den 50er Jahren waren das 65. und 70.-jährige Jubiläum, mit jeweils großen Turnfesten und Festumzügen, die vom vereinseigen Spielmannszug angeführt wurden.

 


 

Hallenbau


Ende der 50er Jahre war es dann soweit, dass der Beschluss eine vereinseigene Halle zu bauen in die Tat umgesetzt werden konnte. Zunächst war geplant eine für 500,- DM erworbene Militärbaracke vom Kuhberg bei Bad Kreuznach als Turnhalle in Wolfsheim wieder aufzubauen. Die Gesamtplanung lag, weil es ein öffentliches Gebäude war, beim Kreisbauamt in Alzey. Laut dessen Maßgabe mussten Stützpfeiler gegossen werden. Als diese standen entschlossen sich die Verantwortlichen im Verein auf die hölzernen Wände ganz zu verzichten und die Zwischenräume auszumauern. Von der erworbenen Baracke wurden dann nur noch Teile wie Fußboden, Türen, Fenster, Dachbinder etc. übernommen. 9.000 ehrenamtliche Arbeitsstunden waren zum Bau der Halle notwendig. Im Juni 1959 war Richtfest und schon am 1. Mai 1960 wurde die Halle eingeweiht.

 


Der Bau dieser Halle war mit Sicherheit die bedeutendste Leistung des TSV Wolfsheim. Gleich im Jahr nach der Halleneinweihung feierte der Verein sein 75-jähriges Jubiläum, verbunden mit dem Gauturnfest des Turngaus Bingen. Hierbei belegten die Sportler des TSV Wolfsheim wie auch in der folgenden Zeit bei Turnwettkämpfen und im Fußball immer wieder vordere Plätze.
 
Turnen und Musik
 
In den Folgejahren musste sich auch der TSV den veränderten Sportinteressen der Bevölkerung stellen. Zu den traditionellen Angeboten kamen Gymnastik und Volleyball dazu. Auf Initiative des 1980 gewählten jungen Vorsitzenden Harald Saulheimer wurde die jahrelang erfolgreiche Veranstaltung "Turnen und Musik" ins Leben gerufen.
Auf diese Art gut aufgestellt konnte der TSV im Jahr 1986 sein 100-jähriges Jubiläum mit einem großen Festprogramm feiern. Höhepunkte waren u. a. ein großes Fußballturnier und ein "Ochs am Spieß" mit dem die Gäste des Festumzugs am Sonntag ihren Hunger stillen konnten.
1990 kam eine Wende im Fußballbetrieb. Der Platz an der Gau-Weinheimer Straße war nicht mehr bespielbar und es zeichnete sich ab, dass der TSV alleine keine Mannschaft mehr zur neuen Runde aufstellen konnte. So kam es zur Spielgemeinschaft mit dem TuS Jugenheim, die lange Jahre besonders im Jugendbereich Bestand hatte. Statt des bis dahin am "Vatertag" durchgeführten Jedermann-Fußball-Turniers bot der TSV an diesem Tag nun einen Familienwandertag an, der jahrelang mit großem Erfolg durchgeführt wurde.
 
Wandel
 
1996 beging der Verein sein 110-jähriges Jubiläum und musste sich wieder einmal den Herausforderungen der Zeit stellen. Durch die Geburtenrückgänge und das stetige Wachsen der Fitnessstudios verminderte sich die Zahl der aktiven Mitglieder. Daneben kosteten die Unterhaltung und die Erneuerungsmaßnahmen an der Turnhalle sehr viel Geld und Energie. Als Folge musste die Beteiligung an der Fußballspielgemeinschaft mit Jugenheim komplett aufgegeben werden. Nichtsdestotrotz ist die Verbindung nie ganz abgebrochen und noch heute betreiben die meisten fußballbegeisterten jungen Wolfsheimer in Jugenheim ihren Sport.
 
Baumaßnahmen
 
In den Jahren 2001/2002 erhielt die Turnhalle eine neue Toilettenanlage, da die alte in die Jahre gekommen war und den heutigen Ansprüchen nicht mehr genügte. Mit Unterstützung der Ehrenamtsförderung des Landkreises konnte im Jahr 2007 an der Turnhalle ein Bolzplatz für die fußballbegeisterten Kinder und Jugendlichen gebaut werden. Die rege Nutzung des Platzes zeigt, dass dieses Geld gut angelegt wurde. Die Erneuerung der Turnhalle wurde im Jahr 2010, wiederum mit Hilfe der Ehrenamtsförderung des Landkreises, mit einem neuen Dach fortgesetzt. So konnte auch dank der Unterstützung der Ortsgemeinde die Halle bis heute im Vereinseigentum gehalten werden.

Sportliche Neuausrichtung
 
Was vor 10 Jahren als "Fun-Do" begann, erwies sich als Glückfall für den TSV. Sensei Ulrich Knop gründete eine Gruppe, in der Kinder und Jugendliche mit Spaß eine effektive Art der Selbstverteidigung nach fernöstlichem Vorbild erlernen sollten. Der Erfolg, den dieses Experiment hatte, war nicht vorherzusehen, so sind bis heute, Dank des unermüdlichen Engagements von Ulrich Knop aus der Gruppe u. a. 4 Schwarzgurtträger hervorgegangen. Als einer der Höhepunkte unserer Festveranstaltungen stant darüber hinaus die 1. Prüfung zu einem 2. Dan an.
Die Gymnastikgruppen erwiesen sich als stabilisierender Faktor für den TSV, während das Turnen bedingt durch die geburtenschwachen Jahrgänge, aber auch mangels Interesse und qualifizierter Übungsleiter, eher auf den Rückzug war.
Mit seiner in diesem Jahr neu gegründeten Eltern - Kind - Turngruppe versucht der TSV an alte Zeiten anzuknüpfen und wieder vermehrt Kinder für das Turnen zu begeistern. Der gelungene Start macht Mut für die Zukunft, so ist diese Gruppe mittlerweile die teilnehmerstärkste im Verein. Ebenfalls neu im Angebot und mit großem Erfolg gestartet ist eine Bauch - Beine- Po - Damengymnastikgruppe.
Für die Line Dance-Gruppe, die sich noch in der Experimentierphase befindet werden noch Mittänzer gesucht.

Personelle Neuausrichtung
 
Die Vorstandwahlen bei der Generalversammlung 2010 brachten den Verein kurzfristig in eine Krise, da nur ein Rumpfvorstand gewählt werden konnte. Die Situation verschärfte sich dann noch durch den überraschenden Rücktritt des 1. Vorsitzenden.
Doch schon bei der  Generalversammlung 2012 kam die Wende zum Guten. Unter Führung von Erich Hofmann wurde ein neuer Vorstand gewählt, der seither mit viel Engagement und Freude den TSV zu neuen Zielen führt.
 

 

Share by: